Offiziell prominent in Sri Lanka
Eine Rundreise ist ein ständiger Abschied und ein gleichzeitiges Ankommen. Die Form des Reisens verbindet die Freude mit der Traurigkeit, sie lässt die Neugier aufhorchen und das Bekannte wohlig erscheinen. Das alte Ceylon. Spirituelle Orte. Verschlungene Wege. Allseits Begegnungen. Sri Lanka stimmt philosophisch. Von Jennifer Latuperisa
Zu Besuch im Garten. Ihre Augen funkeln. Es ist eine Mischung aus Neugier und Freude. Ihr Lächeln ist groß und breit und passt sich ihrer Nase an, die für das hübsche Gesicht tatsächlich zu groß geraten ist. Ihr Name ist Dishie. Es ist ihr Garten. Spartanisch ist er, aber grün. Sie streicht sich mir über die Hand, kocht Tee, serviert dazu Kekse und Banane. Ansonsten sagt sie kaum ein Wort. Sie kichert nur. Ein wenig verschämt, wahnsinnig leise. Fernando, mein Fahrer, übersetzt die wenigen Worte. Meine bloße Anwesenheit versetzt ihn in Stolz. Eine Journalistin, aus Deutschland, höre ich ihn sagen. Ja, sie sieht nicht so deutsch aus. Ihr Vater ist Indonesier, fügt er hinzu, als wäre ich nicht anwesend. Und dann winkt er mit einem Brief, den ich die gesamte Reise nie zu Gesicht bekomme. Irgendetwas Offizielles muss es sein. Mit einem wichtigen Stempel and meinem Namen. Noch ein Foto von mir mit ihr und ihrem Mann, dessen goldener Elefantenring mir imponiert. Auch aus Indonesien, erklärt er, und zeigt auf das Schmuckstück. Aha, antworte ich, ein wenig hilflos. Und unser Hund ist ein Schäferhund aus Deutschland, sagt er zum Abschied. So, so.