Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat am 28. November 2014 in Zusammenarbeit mit der Botschaft von Sri Lanka in Berlin ein erfolgreiches Seminar unter Teilnahme von mehr als 40 potentiellen Investoren, Bankern und Logistikunternehmern durchgeführt. Das BMWi hat Sri Lanka als Zielmarkt für die diesjährige Informationsveranstaltung und deutsche Unternehmen, die an neuen Märkten und Geschäftskontakten in Sri Lanka sind, identifiziert.
Botschafter Karunatilaka Amunugama betonte die "Allgemeine wirtschaftschaftliche Situation und die Entwicklungstrends in Sri Lanka" und betonte, Sri Lanka sei das friedlichste und politisch stabilste Land in der Region und weise ein stetiges hohes Wachstum von 7,5% in den letzten vier Jahren auf. Nach den Jahren des Bürgerkriegs sei eine rapide Expansion des internen und externen Transportnetzwerks sowie der Kommunikationsnetzwerks zu verzeichnen. Er verwies weiterhin auf die soziale Stabilität, die niedrige Arbeitslosigkeit und die geringen Einkommensunterschiede, ebenso auf das hervorragende Angebot an öffentlichen Dienstleistungen wie Wasser, Elektrizität und Wohnraum. Der Botschafter betonte ebenfalls die klare Politik zum Schutz der Umwelt durch geringe Emissionen und Stärkung der erneuerbaren Energien als Schlüsselfaktoren für deutsche Investoren, die Sri Lanka als nächste Destination für Investitionen erwägen.
Das starke Wachstum der Tourismusbranche und der Marktzugang von großen internationalen Hotelketten wie Shangri-LA, Hyatt, Marriott, Sheraton, Six Senses, Movenpick, Minor International, RIU, Banyan Tree, ICT und Best Westin sind weitere gute Indikatoren der politischen Stabilität und des Wachstumspotentials von Sri Lanka. Sri Lanka hat eine neue Welle der Entwicklung mit einer vielversprechenden Aussicht auf Wachstum im nächsten Jahrzehnt angestoßen. Der Aufbau eines Drehkreuzes und die Nutzung der strategischen Vorteile in Asien zur Attraktion internationaler Aufmerksamkeit sind die Schlüssel der wirtschaftlichen Strategie Sri Lankas.
Botschafter Amunugama erklärte weiter, wie deutsche Investoren die bestehenden Freihandelsabkommen Sri Lankas mit Indien und Pakistan sowie das kommende Freihandelsabkommen mit China nutzen können, durch das Sri Lanka zur weltgrößten Volkswirtschaft erhält. Die Sättigung bestimmter Wirtschaften in der Region bringt Sri Lanka in die vorteilhafte Position, Investoren überzeugen zu können, nach Optionen in Sri Lanka zu suchen.
Der Geschäftsführer der Sri Lanka Ports Authority, Nihal Keppetipola, präsentierte einen Überblick der Marktchancen und Markteintrittsmöglichkeiten in den srilankischen Infrastruktur- und Logistiksektor. Hierbei beleuchtete er die Signifikanz der Häfen von Colombo und Hambantota in Bezug auf Sri Lankas strategische Verortung. Er betonte, dass Schiffe mit einer Kapazität von 24 000 TEU in Kürze die Schiffsrouten zwischen Asien und Europa befahren warden. Mit dem Merger zwischen der deutschen Schifffahrtslinie Hapag-Lloyd mit der chilenischen Reederei CSAV würden die vier größten Linien der Welt, Maersk, MSC, CMA CGM und Hapag-Lloyd mehr als 40% der Containerkapazität der Welt befördern. Ihre Schiffe würden auch Sri Lanka anlaufen. Als wachsendes maritimes Drehkreuz im indischen Ozean würde auch die Nachfrage nach Hafenkapazitäten in Sri Lanka zunehmen. Keppetipola forderte deutsche Investoren auf, in der Erweiterung des Hafens von Colombo, dem Project West Terminal, zu investieren, das über eine Kapazität von 2,4 Millionen TEU verfügen wird, ebenso wie in die Entwicklungsprojekte in der Freihandelszone im Hafen von Hambantota. Er lud ebenfalls Interessenten zu einer Informationsveranstaltung ein, die Ende Dezember in Colombo stattfinden wird.
Der Geschäftsführer der Siddhalepa Group, Asoka Hettigoda, der gleichzeitig ein führendes Mitglied des Sri Lanka German Business Council ist, bezog sich auf die Geschäftsbeziehungen zwischen Deutschland und Sri Lanka. Er stellte fest, durch Investitionen in Sri Lanka könne ein deutscher Investor durch existierende und geplante Freihandelsabkommen mehr als 3 Milliarden Menschen erreichen. Er betonte, es gäbe große Möglichkeiten auf den Gebieten Pharmazeutika, Ayurveda und Tourismus in einem technologisch fortschrittlichen Land wie Sri Lanka, das über einen hohen Grad der Alphabetisierung verfüge.
Der Geschäftsführer der Mercmarine Group und Generalkonsul von Sri Lanka in Bremen, Thomas Kriwat, erzählte aus seiner langjährigen Geschäftsbeziehung mit Sri Lanka auf dem Gebiet der seemännischen Ausbildung und empfahl Sri Lanka als hervorragende Destination für Investoren aus dem Gebiet der kleinen und mittleren Unternehmen.
Wilhelm Hervert von der A.H. Meyer Maschinenfabrik GmbH erläuterte seine Erfahrungen in der Herstellungen von Faserrohren aus srilankischen Kokosnussfasern, die zu den haltbarsten natürlichen Fasern in der Welt zählen. Er sagte, er exportiere seine Produkte auf dem Weltmarkt, in die Vereinigten Staaten und die EU.
Maria Andronikidou und Ann-Christin Wehmeyer, Präsientin und Vizepräsidentin von Sri Lanka Bridge e. V., berichteten über ihr großes Interesse, zwischen deutschen und srilankischen Unternehmern zu vermitteln.
Ekkehard Stein von der Kanzlei Paule & Partner erläuterte die Gesetzgebung, die Besteuerung und die Zoll- und Importregularien in Sri Lanka.
Für die Logistic Alliance Germany e.V., die mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur verbunden ist, informierte die stellvertretende Direktorin Mirja Schwarz die Anwesenden, wie Sri Lanka besonders im Logistiksektor Nutzen aus der Logistic Alliance Germany ziehen könne, und brachte ihr großes Interesse einer Zusammenarbeit mit den Behörden in Sri Lanka zum Ausdruck.
Der leitende Investitionsmanager für Sri Lanka der Deutsche Investitions DEG GmbH, Matthias Goulnik, der mit der KfW zusammenarbeitet, erläuterte die Finanzierungsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen in Sri Lanka. Die DEG finanziert nur auf kommerziellem Weg. Sri Lanka befindet sich auf der Liste der Finanzierungspartner der KfW. Goulnik lud deutsche Investoren ein, sich diesem aufblühenden Markt in Asien anzuschließen und ihre Projektvorschläge an die DEG GmbH, um einen korrekten Sponsor und Koordinator in Sri Lanka zu finden.
Am Ende des Tages fand noch eine Frage- und Antwort-Sitzung statt, bei der großer Enthusiasmus unter den deutschen Investoren feststellbar war.
Thomas Nitsch von der Firma Systems for Business Solutions (SBS) hatte die Veranstaltung für das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) vorbereitet.