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Letzte Aktualisierung:Mi, 08. 05. 2024

3. Wirtschafts- und Investitionsforum Schweiz-Sri Lanka 2014

Zurich1 webDie Botschaft von Sri Lanka in Deutschland hat gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Schweiz-Asien erfolgreich das 3. Wirtschafts- und Investitionsforum Sri Lanka-Schweiz 2014 am 12. Juni 2014 im Yacht Club Zürich abgeschlossen. Nach dem Ende des dreißigjährigen Konflikts in Sri Lanka, haben die in der Schweiz ansässigen Unternehmen und Finanzhäuser ein zunehmendes Interesse an Investitions- und Geschäftsmöglichkeiten in Sri Lanka gezeigt. Wegen des investitionsfreundlichen Umfelds nach dem Ende des Konflikts, ist Sri Lanka unter allen anderen Schwellenländern der Welt zum beliebtesten Investitionsort  für  Unternehmen geworden.

Um das wachsende Interesse der Unternehmen an Sri Lanka zu bedienen, hat die Botschaft für Schweizer Investoren und Unternehmer seit 2012 eine alljährlich stattfindende Veranstaltung  für den Austausch bilateraler Geschäfts- und Investitionsmöglichkeiten in Sri Lanka ins Leben gerufen. Das erste und das zweite Wirtschaftsforum Schweiz-Sri Lanka im Jahr 2012 und 2013 konzentrierte sich auf folgende Themen: "Sri Lanka: ein Land der tausend und eins Möglichkeiten" und "Ausländische Direktinvestitionen: Bedürfnisse, Möglichkeiten und Strategien". Das 3. Forum sollte eine Fortsetzung des andauernden wirtschaftsorientierten Dialogs sein und die Bedürfnisse sowie Möglichkeiten und Strategien zur Erhöhung der ausländischen Direktinvestitionen aus Europa nach Sri Lanka erörtern.

Aufgrund des überwältigenden Interesses und der Ergebnisse der bisher abgehaltenen Foren zu sri-lankischen Unternehmen unter den Schweizer Geschäftsleuten, konzentrierte sich das 3. Wirtschafts- und Investitionsforum Schweiz-Sri Lanka auf das Investitionsklima in Sri Lanka, länderspezifische Risiken und die Wechselkursstabilität.

Der Hauptredner des Forums, der Gouverneur der Zentralbank von Sri Lanka,  Ajith Nivard Cabraal, umriss Sri Lankas Geldpolitik, sprach über das Investitionsklima in Sri Lanka und die länderspezifischen Risiken und die Wechselkursstabilität, mit der er hoffe ausländische Investitionen anzuziehen. Ferner erklärte er, dass die meisten Wirtschaftsindikatoren, wie   Inflation, Auslandsverschuldung und Wachstum, sich in den letzten fünf Jahren deutlich verbessert hätten. Er wies auf die Maßnahmen und Unterstützungsmechanismen hin deren Ziel es sei das Leben für ausländische Investitionen einfach zu machen. Zu diesen gehöre das Fehlen von Einschränkungen und Komplikationen hinsichtlich der Rücktransferierung des Kapitals in das Heimatland des Investors. Der Gouverneur der Zentralbank verwies auf den Board of Investment von Sri Lanka, der als einzige Anlaufstelle für alle Bedürfnisse von Unternehmer und Investoren, die in Sri Lanka investieren möchten, konzipiert sei.  

An den Gesprächen und dem Networking-Event waren bei dem Forum die sri-lankischen  Währungsbehörden neben dem Gouverneur der Zentralbank von Sri Lanka durch Dr. W.M. Hemachandra, die Stellvertretende Gouverneurin, Dr. Roshan Perera, den Stellvertretenden Leiter der  Wirtschaftsforschungsabteilung und dem Stellvertretender Direktor der Wirtschaftsabteilung der Zentralbank von Sri Lanka, Dr.  PKG Harischandra, vertreten.

Zurich2 webDie Präsentation zu den Investitionsmöglichkeiten auf dem sri-lankischen Aktienmarkt wurde von  Vajira Kuletileka, dem amtierenden Vorsitzenden der Börse in Colombo, gehalten. Er erklärte, dass das gute Abschneiden des ASPI im Vergleich mit alle großen westlichen Indizes sowie die meisten asiatischen Märkte nicht nur ein Spiegelbild für das Wachstumspotenzial der sri-lankischen Unternehmen, sondern auch der Verbesserung der makroökonomischen Daten sei, was der Gouverneur bereits erklärt hatte. Sri Lanka sei auf Wachstum eingerichtet, sagte er, aber die meisten Wachstumsbranchen / Unternehmen seien immer noch mit Rabatten zu haben, was für die anspruchsvollen Investoren ein Vorteil bei frühzeitigem Handeln darstelle. Neben Aktien biete Sri Lanka einen lebendigen Wertpapierhandeln über den Tresen  für LKR-denominierte Staatsanleihen. Renditen auf Schweizer Franken Basis für LKR-Schuldverschreibungen seien auch nach Abzug der Fremdwährungstransaktionsschwankungen attraktiv. Der deutliche Schub in Richtung der weiteren Entwicklung des Anleihemarkts in Sri Lanka sei von ausländischen Unternehmen nicht bemerkt worden, fügte er hinzu. Große Schweizer Versicherungsunternehmen hätten vor kurzem begonnen sich in diesen Markt einzukaufen. Ähnlich wie bei den Anlagerentenindizes basiere der CSE auch auf der Ausgabe von Aktienindizes und börsennotierte Fonds.

Neben den Vorträgen über Sri Lanka präsentierte Swiss Investment Fund for Emerging Markets (SIFEM) und WM Partner Vermögensverwaltung AG Zürich, Anlagestrategien und Perspektiven der globalen Investoren und deren Engagement in Süd-Asien, insbesondere in Sri Lanka. Thomas Germann, der Manage von WM-Partner, erklärte, dass ihr interessanter Schwerpunkt auf den Fond und die wahren Leistungstreiber der Investitionen die Beteiligung an den Tochtergesellschaften von multinationalen Unternehmen auf den lokalen Börsen wie die Colombo Stock Exchange und anderen wichtigen Grenzmärkten seien. Jan-Henrik Kuhlmann von SIFEM würdigte die bemerkenswerten wirtschaftlichen Fortschritte, die Sri Lanka in den vergangenen Jahren gemacht hat und sagte, dass die SIFEM Sri Lanka nun zu einem Ziel von Investitionen erklärt habe und sie nun ganz genau die Investitionsmöglichkeiten dort evaluieren werde. Kuhlmann betonte neben anderen Kriterien die verlässliche politische Stabilität als wichtige Voraussetzung und hob die Verfügbarkeit von lokalen Private-Equity-Fonds und die Verfügbarkeit von gut strukturierten und gut geführten lokalen Projekten hervor, für die das Fondskapital eingesetzt werden könnte.

Dr. Robert Chanson, Vorsitzender / Biomasse Group, Zürich, teilte mit den Anwesenden seine Geschichte über erfolgreiche Investitionen im ganzen Land auf dem Sektor der erneuerbaren Energien in Sri Lanka.

Die Podiumsdiskussion basierte auf interaktiven Frage-Antworten, für die die Vorträge und  Darstellung des gegenwärtigen Investitions- und Geschäftsklima in Sri Lanka zugrunde gelegt wurden. Mark Dangel, der Präsident für den Bereich Sri Lanka bei der Handelskammer Schweiz-Asien, leitete das  Forum und moderierte die Podiumsdiskussion.

S.E. Sarrath Kongahage, der Botschafter von Sri Lanka in der Schweiz und in Deutschland, begrüßte in seiner Eröffnungsrede diese Plattform als Möglichkeit zur Stärkung eines ausschließlich wirtschaftsorientierten Dialogs und für die Förderung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern. Er betonte die auf fünf Kernbereichen basierende Entwicklungspolitik der Mahinda Chindana und erklärte, dass Sri Lanka das Tor für alle Wege für europäischen Investoren zu den asiatischen Schwellenmärkten geworden sei.

Dr. Urs Lustenberger, der Präsident derHandelskammer Schweiz-Asien, hielt die Begrüßungsrede der Veranstaltung und betonte die zunehmende Sensibilisierung der Mitglieder des Handelskammer Schweiz-Asien für die Chancen in Sri Lanka.

Zurich3 webEin weiteres wichtiges Ereignis des Forums war die Schaffung eines Private-Equity-Fonds, um in  Sri Lanka zu investieren. Vajira Kulatileka, CEO / NDB Capital Holdings PLC, Sri Lanka, hielt einen Vortrag bei den Schweizer Investoren über die Notwendigkeit dieser neuen Asset-Klasse und erläuterte die wachsenden Chancen und Stärken dieser Private Equity. Sri Lanka benötige in den nächsten 10 Jahren schätzungsweise 80 bis 90 Milliarden US-Dollar in Form von Eigenkapital und Fremdkapital, um erwarteten Wachstumsraten von über 8% jährlich zu finanzieren und zu erwirtschaften, sagte er. Eine große Anzahl von Infrastrukturprojekten führe zu einer massiven Nachfrage nach Beteiligung des Privatsektors in der Vermögensfinanzierung von Nebenleistungen. Kulatileka erwähnte besonders die Hafenanlage in der Hauptstadt Colombo Port City (USD 15 Mrd.), die erste Phase der Autobahn nach Kandy (USD 1 Mrd.) und die zweite Phase des Hafenausbaus von Hambantota (800 Mio. USD). Da die lokalen Kredite wegen der hohen und volatilen Zinsen einerseits und wegen der begrenzten Finanzierbarkeit andererseits teuer gewesen seien, hätten die kleinen Unternehmen auch wenig Zugang zu Eigenkapital gehabt, fügte er hinzu. Diese Finanzierungslücke könnte nun durch Private-Equity-Fonds geschlossen werden, die in kleinere und mittlere Unternehmen auf eine strukturierte Weise investieren. Neben der Bereitstellung von Kapital könnten Private-Equity-Fonds den kleineren und mittleren Unternehmen beim Übergang zu einer professionell geführten Organisation im Bereich der Unternehmensstrategie, Leitung und Finanzmanagement unterstützen.  

Der erste Sri Lanka gewidmet Private-Equity-Fond ist in Vorbereitung. Er soll etwa eine Summe von 50 Millionen USD haben, die in 10 - 12 Portfoliounternehmen von einem Volumen von 2 - 6 Millionen USD investiert werden und für einen Zeitraum von 5 Jahren gehalten werden sollen. Danach sollen die Beteiligungen wieder verkauft werden (Handelsverkauf, Börsengang,  Zurückkaufoption). Nur wenige interessierte Mitglieder der Handelskammer Schweiz-Asien haben reichzeitig die Bedürfnisse und den Nutzen eines Private-Equity-Fonds für die Überbrückung der Finanzierung der schnell wachsenden kleinen und mittleren Unternehmen in Sri Lanka, denen der Zugang zu erschwinglich und kostengünstige Bankkredite für den Ausbau ihrer Unternehmen fehlt, erkannt.

Insgesamt 41 Teilnehmer aus Schweizer Finanzhäusern, Kapital- und Wealth-Management-Unternehmen, Handelskammern, Rechtsberater, Anlageberater und führenden Banken nahmen an der Veranstaltung teil. Die Teilnehmer begrüßt einhellig die Veranstaltung als einen Ort, wo abseits der Politik eine konzentrierte Suche nach positiven Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Unternehmen zwischen den beiden Ländern gefunden werden könne und würdigten den praktischen Ansatz des Wirtschaftsforums. Authentischen Spezialitäten und Gerichte der Küche Sri Lankas erleichterten das Networking der Teilnehmer, Referenten und Gästen.

Das Forum hat die Chancen zu mehrere Nachfolgetreffen in Sri Lanka eröffnet. Bei seinem Besuch in Zürich hatte der Gouverneur der Zentralbank von Sri Lanka, Ajith Nivard Cabraal, zwei Treffen hinter verschlossenen Türen mit dem Gouverneur der Schweizer Zentralbank, Dr. Thomas J. Jordan, dem Präsidenten der Zürich Rückversicherungs-Gesellschaft und dem ehemalige Präsidenten der Credit Suisse Group, Walter Kielholz. Schließlich hob die Handelskammer Schweiz-Asien die hervorragende Zusammenarbeit mit der Botschaft von Sri Lanka (Handel) in Deutschland bei der Organisation dieser erfolgreichen Veranstaltung hervor und versicherte zum Abschluss der Veranstaltung, dass sie sich für die Positionierung der sri-lankischen Unternehmen international  auf dem Weltwirtschaftsforum in Asien und in Davos einsetzten werde.