Seit Jahren sammelt die Sri Lanka AG des Gymnasiums Isernhagen (SLAGI) Spenden für das verarmte Land. Aber das Geld einfach überweisen? Das ist nicht die Art der Isernhagener - und so werden die Geschenke immer persönlich überbracht.
Einen Teil des Erlöses aus dem jährlichen Spendenlauf am Gymnasium hat die Sri Lanka AG jetzt bei einem mehrwöchigen Aufenthalt im Inselstaat in Fahrräder und Schuhe umgesetzt. „Wir hatten ein Bittschreiben aus dem ehemaligen Kriegsgebiet im Nordosten von Sri Lanka bekommen", sagt SLAGI-Chef Manfred Möller. Vor allem Schuhe und Fahrräder seien gefragt gewesen. „Wir haben dann vor Ort die Sachen kaufen lassen." 150 Paar weiße Turnschuhe - passend zur Schuluniform in Sri Lanka - und 45 Fahrräder wurden schließlich in einer feierlichen Zeremonie an die Kinder übergeben. „Es war wirklich sehr rührend für uns alle", sagt Möller.
Denn die Gastgeber hatten alles getan, um es ihren spendenfreudigen Besuchern aus Deutschland an nichts fehlen zu lassen: Die Armee hatte einen riesigen Empfang für die Isernhagener organisiert, dafür selbst gekocht und sie sicher in das abgelegene Dorf gebracht. „Wir hätten uns nicht unsicher gefühlt, der Krieg ist ja vorbei", betont Möller. „Aber die Armee wollte hundertprozentig sichergehen, dass uns nichts passiert." In der geschmückten Halle angekommen folgten für die Isernhagener - allesamt durften sie vor großem Publikum auf der Bühne Platz nehmen - zahlreiche Reden. „Man glaubt es kaum, aber die Menschen in Sri Lanka können noch längere Reden halten als die Deutschen", sagt Möller.
Nach zweieinhalb Stunden hatte jeder der 13 mitgereisten Isernhagener, darunter Eltern und Lehrer, unzählige der Geschenke an die Kinder überreicht. „Es ist etwas ganz anderes, wenn man spendet und dann auch sieht, wo es hingeht", sagt der SLAGI-Chef über den besonderen Moment.
Zum zweiten Mal war Möller mit Erwachsenen nach Sri Lanka gereist. Zwei Wochen lang besuchte er mit der Delegation zahlreiche Projekte der AG - wie das Heim für behinderte Kinder in Weliweriya. Die fünf Schüler, die ebenfalls Ende Juli mit nach Sri Lanka gereist waren, blieben mit Möller noch eine Woche länger im Land. Der Gegenbesuch aus Sri Lanka steht jetzt kurz bevor.
Quelle: HAZ, Isernhagen, 9. August 2013