Sri Lanka, ein echtes Beispiel für die Schaffung von Frieden - Terrorismusforscher zu Sri Lanka nach dem Ende des Bürgerkriegs

Die Welt kann einiges von Sri Lanka lernen. Der 26 Jahre andauernde Krieg endete 2009 mit einem klaren Sieg der Streitkräfte über die Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) Seitdem haben die Behörden ausgezeichnete Arbeit in Wiederaufbau und Versöhnung geleistet. Dies ist wirklich ein Beispiel, wie militärische Siege durch Vergeben und Schaffung von Frieden vollendet werden müssen, schreiben zwei herausragende Wissenschaftler auf dem Gebiet der Terrorismusforschung. Die Regierung habe die zerstörte Infrastruktur in den von der LTTE kontrollierten Gebieten wieder aufgebaut. Sie habe ein Netzwerk neuer Straßen, Schulen und Krankenhäuser gesschaffen und wirtschaftliche Unterstützung für die heimkehrenden Binnenflüchtlinge bereitgestellt, was zu mehr als 20 Prozent jährlichem Wachstum in den Gebieten im Nordosten Sri Lankas geführt habe, schreiben Arie Kruglanski und Michele Gelfand. Arie Kruglanski ist Professor und Michele Gelfand ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der University of Maryland, College Park. Beide sind langjährige Mitarbeiter des National Center for the Study of Terrorism and the Response to Terrorism.

"Besonders eindrucksvoll war die Behandlung der fast 12 000 LTTE-Kämpfer, die sich der Armee ergeben hatten, seitens der Regierung. Wenn man sich die langen und blutigen Kämpfe in Erinnerung ruft, die schweren Verluste, die das Militär hinnehmen musste, und die mörderische Bilanz der LTTE, mussten die überlebenden Kämpfer das Schlimmste befürchten, wie auch unsere Interviews ergeben haben. Sie erlebten aber eine schockierende Überraschung. Präsident Rajapaksa hatte die Armee öffentlich angewiese, "sie als Eure Kinder zu behandeln". Statt ins Gefängnis gesperrt oder bestraft zu werden, wurde die große Mehrheit der LTTE-Kader in Rehabilitationszentren gebracht, wo ihnen Berufsbildung, künstlerische Aktivitäten und psychologische und geistliche Beratung angeboten wurde," schreiben Kruglanski und Gelfand. "Systematische empirische Untersuchungen unter tausenden gefangener LTTE-Kämpfer haben ermutigende Resultate erbracht. Im Zeitvverlauf haben sie die Haltungen der Tamilen bezüglich der Singhalesen signifikant verändert, was eher auf die Rehabilitationsprogramme als auf die bloße Zeit seit dem Ende der mörderischen Kämpfe zurückzuführen ist.'


"Von den 12 000 ursprünglichen Insassen der Rehabilitationszentren sind 10 000 inzwischen wieder an ihre Herkunftsorte entlassen worden, und es wurden Bemühungen unternommen, sie in ihre Gemeinden zu reintegrieren," schreiben Kruglanski und Gefand weiter. "Viel muss noch getan werden, mit der vollen Beteiligung der internationalen Gemeinschaft. Die zu bewältigenden Herausforderungen sind groß, aber es gibt Grund zum Optimismus. Die Welt wäre gut beraten, dem Fall der Tamilen und Singhalesen seine volle Beachtung zu schenken. Die Vereinigten Staaten haben die Armeen von Pakistan und Afghanistan aufgerufen, härter gegen die Taliban und andere Extremisten vorzugeben. Aber hat irgendjemand einen Plan, was passieren wird, nachdem der Krieg gegen den Terror gewonnen ist? Sri Lanka hat offensichtlich einen..."

Quelle: Daily News, 21.09.2012

Weitere Informationen unter http://nationalinterest.org/commentary/learning-sri-lanka-7485